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Physik und Sport - Die Grenzen des Machbaren

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Auf den ersten Blick sind Sport und Physik zwei völlig unterschiedliche Gebiete: Sport wird oft mit Begriffen wie Spaß, Spiel, Wettkampf oder körperlicher Anstrengung in Verbindung gebracht. Bei Physik denkt man eher an Experimente, Formeln, komplizierte Theorien und technische Anwendungen. Dennoch haben Sport und Physik viele Gemeinsamkeiten:

  • Sportlicher Wettkampf und Naturwissenschaft sind schon seit vielen Jahrhunderten Teil unserer Kultur.
  • Sportliche Bewegungen gehorchen physikalischen Gesetzen.
  • Naturwissenschaftliche Erkenntnisse werden genutzt, um Sportgeräte zu verbessern und um Trainingsmethoden effizienter zu gestalten.
Bildungs- und Lehraufgaben

Das Ziel des Unterrichts im Gegenstand Sportkunde ist das vertiefte und kritische Verständnis der kulturellen Phänomene Bewegung, Spiel und Sport in ihren positiven und negativen Auswirkungen auf Individuum und Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht weiters der Sinngehalt des aktiven Bewegens und Sporttreibens, die Entwicklung eines eigenverantwortlichen Körper- und Gesundheitsbewusstseins sowie die Entfaltung einer persönlichen Bewegungskultur als wesentlicher Teil der menschlichen Bildung.
Die Schülerinnen und Schüler sollen
-sportwissenschaftliche Kenntnisse in grundlegender und exemplarisch vertiefter Form erwerben und an der eigenen Bewegungshandlung sowie im eigenen sportpraktischen Handeln anwenden -für die aktive und passive Teilnahme an Bewegung, Spiel und Sport sowie für Planung und
Durchführung für sich und andere spezielle Kenntnisse erwerben -die zeitgemäße und zugleich zeitgebundene Bedeutung von Bewegung und Sport und deren vielfältige gesellschaftliche Funktionen und Abhängigkeiten erkennen
-Grundlagen zum Berufsfeld Bewegung – Sport – Gesundheit – Freizeit erwerben und Möglichkeiten von Berufskarrieren kennen lernen
-verantwortungsbewusste, problembewusste und vielseitige Handlungsfähigkeit in Bewegung und Sport erwerben
Beitrag zu den Aufgabenbereichen der Schule:
Die bereits im Lehrplan der Unterstufe definierten Beiträge im Gegenstand Leibesübungen sind altersadäquat weiter zu entwickeln und zu vertiefen.
Beiträge zu den Bildungsbereichen:
Sprache und Kommunikation:
Besonderheiten der „Sportsprache“ (schriftlich, mündlich) als Mittel der Verständigung in Bewegung, Spiel und Sport verdeutlichen
Mensch und Gesellschaft:
Problemlösungsverhalten und Konfliktlösungsstrategien, vor allem im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Problemen wie Zusammenleben, Alkohol, Drogen etc. vermitteln
Natur und Technik:
Bewegung und Sport in der Natur können Zusammenhänge zwischen Ökologie und Sport aufzeigen; neue Medien und neue Technologien können bei der Darstellung von Bewegungsabläufen eingesetzt werden
Gesundheit und Bewegung:
Psycho-physisches Wohlbefinden, aber auch der Leistungsverbesserung kann als Ergebnis eines Zusammenwirkens von Bewegung und Ernährung aufgezeigt werden
Kreativität und Gestaltung:
Traditionelle und aktuelle Formen der Bewegung und deren phantasievolle Gestaltung können die gesamthafte Entwicklung von Kreativität und Ausdrucksfähigkeit fördern und sind durch Grundlagenkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik und Bewegungslehre zu untermauern
 

Didaktische Grundsätze

Die Lehrinhalte sind exemplarisch auszuwählen; dabei ist unter Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler themenorientiert vorzugehen und eine allfällige Schwerpunktsetzung der Schule sowie geographische und organisatorische Voraussetzungen zu berücksichtigen.
Die Lehrinhalte sind themen- und problemorientiert darzubieten und haben an das praktische Geschehen aber auch an aktuelle Ereignisse anzuknüpfen (zB Analyse der Medien wie Fernsehen, Zeitung, Werbung, Film in Bezug auf Sportberichterstattung).
Die Reflexion der persönlichen Lebensweise zB im Zusammenhang mit Ernährung, Lebensform bzw. mit Wert-und Sinnfragen ist an verschiedenen Unterrichtsbeispielen anzuregen.
Die Planung und Gestaltung des Unterrichtes sind darüber hinaus an der Sportpraxis der Schülerinnen und Schüler zu orientieren und Bezüge zum Sportgeschehen in der Schule sind herzustellen.
Die Unterrichtsthemen der Sportkunde sind auf Grund ihrer Eignung vermehrt für fachübergreifenden Projektunterricht heran zu ziehen. Bei der Gestaltung des Projektunterrichtes ist jenen Formen der Vorzug zu geben, die den Schülerinnen und Schülern in der Planung und Durchführung einen größeren Entscheidungsspielraum geben.
Eine Jahresplanung je Schulstufe ist auszuarbeiten, welche die Konkretisierung des Lehrstoffes und die zeitliche Verteilung im Schuljahr festlegt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schülerinnen und Schüler im Unterricht die verschiedenen Sinnperspektiven sportlichen Handelns – der Bewegungshandlungen - erfahren können.
Die im Lehrstoff angeführten Querverbindungen (in Klammer und kursiv) erfordern bei der Jahresplanung eine Abstimmung mit den Lehrerinnen und Lehrern der anderen Unterrichtsgegenstände. Die Möglichkeit einer Kooperation wäre auch bei der Erstellung des Stundenplanes zu berücksichtigen.
Die Schülerinnen und Schüler sind durch möglichst eigenständige Arbeit zu kritischen Stellungnahmen zu führen (Diskussionen, Interviews, Statements, Kleingruppenprojekte, Reportagen über Sportereignisse etc.). In die Planung, Gestaltung und Reflexion des Unterrichts sind auch die Schülerinnen und Schüler einzubeziehen.
Eine vielfältige Unterrichtsgestaltung und der erwünschte Unterrichtsertrag sind über adäquate unterrichtliche Verfahren sicher zu stellen:
-Darstellung von Sachverhalten unter Verwendung von didaktischem Begleitmaterial (Film, Bild, schriftliche Unterlagen usw.), aber auch durch fragend-entwickelnden Unterricht
-seminaristisches Lehren und Lernen mit Schülerreferaten, Kleingruppenarbeit, Arbeitsaufträgen, Diskussion etc.
-Gespräche mit Expertinnen und Experten, mit Sportlerinnen und Sportlern, Trainerinnen und Trainern, Sportärztinnen und Sportärzten, Vereinsfunktionärinnen und Vereinsfunktionären etc.
-Ergänzung des Unterrichts durch Schulveranstaltungen und schulbezogenen Veranstaltungen wie zB Besuch von sportmedizinischen Untersuchungszentren, Leistungszentren, sportwissenschaftlichen Instituten, Zeitungsredaktionen, Sportveranstaltungen und Besichtigung von Sportanlagen
Eine gemeinsame Interpretation der Ergebnisse von (sport-)ärztlichen Untersuchungen mit der Schulärztin oder dem Schularzt bzw. der sportärztlichen Untersuchungsstelle ist anzustreben.
Sportwissenschaftliche Erkenntnisse und Verfahren sind so zu vermitteln dass einer unkritischen Wissenschaftsgläubigkeit entgegen gewirkt wird; dabei soll die mögliche Widersprüchlichkeit sportwissenschaftlicher Theorien die Grenzen einzelwissenschaftlicher Untersuchungen deutlich machen.
 

Bildungs- und Lehraufgaben, Lehrstoff

siehe Reifeprüfung

Dieser Kurs ist maturabel (Physik, Theorie in Sport und Bewegung).
Reifeprüfungsthemengebiete:

Anwendung physikalischen Fachwissens auf sportliche Bewegungen.

Erkennen, was unter Berücksichtigung physikalischer Gesetzmäßigkeiten im Sport theoretisch möglich ist, und wie nah man heute schon an den Grenzen ist.

Naturwissenschaftliche und nicht naturwissenschaftliche Argumentation unterscheiden können:

  • Beobachten und Messen
  • Dokumantation, Analyse, Interpretation
  • Erklärung und Präsentation

 

  • Vortrag
  • Lehrervortrag
  • Schülervortrag
  • Expertenvortrag
  • Gruppenarbeit
  • Diskussion
  • Experiment
  • Analyse
  • Medienanalyse
  • Mitarbeit
  • Referat

Vertieftes Interesse an mechanischen Grundlagen sportlicher Bewegung

Mag. Martin SCHOPF